Projektgruppe Friedensforschung Konstanz (ed.)

Nachrichtenmedien als Mediatoren von Demokratisierung, Peace-Building und Versöhnung in Nachkriegsgesellschaften

Friedens- und Demokratiepsychologie, Bd. 2, 306S., brosch. 37 Abb., 35 Tab., 34.80 €. Berlin: regener, 2005.
ISBN 3-936014-05-1

Während die Untersuchung von Kriegsberichterstattung und Propaganda auf eine lange Tradition in der sozialwissenschaftlichen Forschung zurückblicken kann, gibt es bislang erst wenige empirische Untersuchungen, welche die Medienberichterstattung über Nachkriegs- und Friedensprozesse zum Gegenstand haben.

Aus einem gleichnamigen Forschungsprojekt entstanden, untersucht das vorliegende Buch diese Fragen unter einer dezidiert sozialpsychologischen Perspektive. Es enthält sowohl theoretische als auch empirische Arbeiten, in denen die Rolle der Medien in Kriegs- und Nachkriegssituationen aus drei Perspektiven beleuchtet wird: Produktionsbedingungen, Medieninhalt und Rezeption.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeichnen ein viel versprechendes Bild der Möglichkeiten des Einsatzes der Nachrichtenmedien als Ressource für Konfliktabbau und Versöhnung: Sowohl Journalisten als auch ihr Publikum sind flexibler und kompetenter als häufig angenommen wird. Weder sind Journalisten notwendig darauf fixiert, Schwarz-Weiß-Malerei zu produzieren, noch das Publikum darauf,, sich durch polarisierte Berichte und die Akzentuierung von Gewalt verdummen zu lassen.


Aus dem Inhalt: Journalismus zwischen Krieg und Frieden / Die bundesdeutsche Presseberichterstattung über Frankreich nach dem zweiten Weltkrieg / Die Presseberichterstattung in und über Jugoslawien nach Milosevic / Rezeption und Akzeptanz konstruktiver Nachkriegsberichterstattung / Journalismus und sozialpsychologische Bedingungen von Friedensdiskursen.